Wohl kaum eine Englischlehrkraft muss Eltern oder Schülerinnen und Schülern gegenüber die Sinnhaftigkeit ihres Faches begründen. Warum? Nun, wir leben in einer Welt voller Anglizismen, in einer Welt, die scheinbar von der amerikanischen Kultur dominiert wird – man denke nur an Musik, Filme, das Internet! Es ist eine globalisierte Welt, in der das Englische als Lingua franca dazu dient, private, politische und wirtschaftliche Kontakte über die Grenzen der Länder und Kontinente hinweg zu knüpfen und zu pflegen. In so einer Welt ist allen bewusst, dass dem Lernen der englischen Sprache eine große Bedeutung zukommt.
Wie sieht nun ein moderner Fremdsprachenunterricht aus, der die Schüler fit macht für die Anforderungen so einer globalisierten Welt? Stärker als jemals steht die kommunikative Kompetenz der Lernenden im Vordergrund. Das Lernen des Wortschatzes, der Aussprache, der Grammatik oder der Orthographie ist kein Selbstzweck, sondern hat eine dienende Funktion. Ziel ist die Fähigkeit, sich verständlich und angemessen in der englischen Sprache – mündlich wie schriftlich – mitzuteilen, sowie die Fähigkeit, englischsprachige Texte – gelesene oder gehörte – zu verstehen. Aber auch das Verstehen von Filmen mit ihren ganz eigenen Darstellungsmitteln ist Teil des modernen Fremdsprachenunterrichts, zudem die sogenannte Sprachmittlung, also die sinngemäße und adressatenorientierte Übertragung. Nicht zu vergessen das Erlangen einer kulturellen Kompetenz, denn was nützt dem Lernenden die geballte sprachliche Kompetenz, wenn er im Kontakt mit Menschen anderer Kulturen von einem Fettnäpfchen ins nächste stapft? Gelungene Kommunikation basiert auf weit mehr als auf reiner Sprachkompetenz.
Das dargelegte Verständnis eines modernen Englischunterrichts schlägt sich entsprechend in den Unterrichtsinhalten und ‑methoden wie auch in den Leistungsüberprüfungen nieder. Vor Jahren schon wurden daher „alte“ Formate in Klassenarbeiten, wie z.B. reine Grammatikarbeiten, durch neue, international favorisierte Formen ersetzt. Zudem ergänzt eine rein mündliche, monologische und dialogische Überprüfung in der Sekundarstufe I (die sog. Sprechprüfung) die Reihe der Leistungskontrollen. Das in der gesamten Mittelstufe eingeführte Lehrbuch Green Line aus dem Klett-Verlag bietet uns als Lehrwerk auf der Höhe der Zeit gute Voraussetzungen und Anregungen für einen lebendigen und modernen Unterricht. Für die Abrundung der kulturellen Kompetenz bietet die Goetheschule verschiedene Austauschprojekte, im Rahmen derer kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten „live“ kennengelernt werden können. So führt beispielsweise der Austausch mit einer High School in Fort Smith (USA) in ein Land der Muttersprachler, und bei einem Austausch mit unserer chinesischen Partnerschule in Schanghai kann man mit Englisch als internationaler Verkehrssprache die praktische Bewältigung von Begegnungssituationen erleben.
Wer nach dem Unterricht noch Lust auf mehr Englisch hat, ist bei einer der englischsprachigen Theatergruppen gut aufgehoben. Die English Drama Group bietet die Möglichkeit, einmal jährlich eine große Inszenierung in der Fremdsprache auf die Bühne zu bringen. Oder: In der Cambridge Certificate-AG kann man sich seine Sprachkompetenz attestieren lassen. Immer noch nicht genug? Wie wäre es dann mit der Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdspachen?
K. Kämmerer, OStR (Leiter des Faches)
Wer an weiteren Details des Faches Englisch in den Sekundarstufen I und II interessiert ist, kann einen Blick auf die Seite des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualtiätsentwicklung werfen.