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Segeltörn 2023 – online-Logbuch

Allgemein
29. August 2023

Letztes Update: 1.9., 17:00 Uhr


Auch in diesem Jahr sticht die Segel-AG wieder in See, um eine Woche auf der Ostsee junge SeglerInnen auszubilden.

Ein Novum in diesem Jahr ist, dass wir in Flensburg starten. Aktuell sind wir auf dem Weg dort hin und hoffen, dass dies der einzige Starkregen bleibt, den wir für die nächste Woche bekommen.

In gewohnter Weise werde ich hier tägliche Berichte mit Kartenausschnitten einstellen. Begeben Sie sich also gerne mit uns auf Fahrt.

Auch in diesem Jahr erfahren wir freundliche Unterstützung vom NV-Verlag, der uns kostenlose Seekarten für die Navigations-App zur Verfügung stellt. Vielen Dank dafür.

Und los gehtˋs in Abenteuer.

Für heute over and out.

Matthias Paesler, Skipper des Teams Kochstudio

Tag 1 – Flensburg – Dyvig

Heute hatten wir einen grandiosen Segeltag. Zwar begann er recht spät, da bei einem der Schiffe noch etwas an der Elektrik repariert werden musste, aber das hat dem Gesamteindruck keinen Abbruch getan. Aber von Anfang:
Heute morgen ist ein heftiges Gewitter über unseren Hafen hergezogen und wir waren sehr froh, das nicht auf See erlebt zu haben. Für’s Frühstück war es dafür eigentlich ganz gemütlich und nachdem sich das Grollen verzogen hat, kam die Sonne raus.
Auslaufen war letztendlich um etwa halb 12 bei etwa 4 Windstärken – und ab Richtung Nordost die Flensburger Förde hoch. Zunächst unter achterlichem Wind, im weiteren Verlauf kamen dann noch einige Manöver, wie z.B., Umschiften, Halsen, Q-Wenden,… hinzu.

Kochstudio-Flagge im Wind der Flensburger Förde


Die erste Zwischenstation war Sonderborg, wo wir uns mit drei Schiffen getroffen haben, um auf eine Brückendurchfahrt zu warten – das vierte Schiff war noch unterwegs. Letztendlich haben nur zwei Schiffe die erste Brückenöffnung genutzt, die restlichen beiden Schiffe dann die nächste.
Hinter den Brücke ging es in den Als-Sund, einer sehr idyllischen Meerenge.

Häuschen am Als-Sund


Das heutige Ziel war Dyvig, eine Bucht kurz hinter dem Als-Sund.

Badeinsel in der Dyvig-Bucht


Für morgen ist ein Manövertag eingeplant.

Für heute over and out.

Tag 2 – Dyvig – Dyvig (Manövertag)

Heute nacht hat es geregnet nur, um anschließend wieder sonnig und windstill zu sein.

Der heutige Tag stand im Zeichen des Manövertrainings. Man kann sich das so vorstellen, dass man für einen Führerschein ja auch Fahrstunden benötigt. Wollte man nur vorwärtsfahren, so wäre das sicher in 1-2 Stunden erledigt, aber beim Rückwärts-Einparken wird es dann schon schwieriger. Genau so ist es beim Schiff. So haben wir heute ganz viele Manöver (unter Motor) durchgeführt. Start- und Zielhafen war dabei Dyvig, sodass wir auch heute nacht noch mal in dieser malerischen Bucht liegen werden.


Auf dem Plotterbild sieht man entsprechend die Kringel, die das Kochstudio heute gedreht hat.

Zwischendurch gibt es wettertechnisch quasi ein Wechselbad der Gefühle. Immer wieder regnet es, kurz danach kommt die Sonne hervor – die Regenbögen dazu bleiben natürlich nicht aus.

Regenbogen über Dyvig
Tolle Wolkenformationen, die wir hier immer wieder zu sehen bekommen.


Für morgen ist die Windlage noch sehr unklar – entsprechend sind auch die Planungen noch recht offen. Als Maximalziel steht Rudköbing auf der Westseite von Langeland im Raum, als Zwischenziel Aerösköbing auf Aerö. Einige Crews planen eine Nachtfahrt ein und wollen um 2 Uhr auslaufen, andere laufen um 9 Uhr aus. Morgen abend wissen wir dann, ob wir alle im gleichen Hafen übernachten, oder ob wir uns erst übermorgen wiedertreffen.

Für heute over and out.

Gastbeitrag der „Blaubart“:

Tag 3: Dyvig – Rudkøbing

Heute war ein großartiger Segeltag. Als um 3:20 Uhr der Wecker klingelte, hat die Crew noch ein wenig müde aus den Kojen geguckt, doch die Vorfreude auf den bevorstehend Tag sorgte dafür, dass wir pünktlich, wie geplant, um vier Uhr morgens aus dem Hafen Dyvig auslaufen konnten. Bis auf wenige Wolkenfetzen war der Himmel sternenklar und neben der Venus haben wir sogar Sternschnuppen sehen können.
Als wir aus dem Tonnenweg vor dem Hafen unter Motor herausgefahren sind, konnte man im Strahl der Schraube Meeresleuchten sehen, Lichterscheinungen, die durch Biolumineszenz von Mikroorganismen entstehen.
Kurz vor fünf wurde es am östlichen Horizont langsam heller und der raume Wind erlaubte es uns, unter Gennaker in den Sonnenaufgang zu segeln. Zu Anfang war die Sonne von einer Wolke verdeckt, deren Ränder immer mehr zu glühen schienen, bis dann die Strahlen endlich zu uns durchbrachen.


Am Vormittag hat die Crew dann abwechselnd ein wenig Schlaf nachgeholt, bis dann gegen Mittag wieder alle an Deck waren. Nachdem wir entschieden haben, unterhalb von Ærø entlang zu fahren, machten wir unter Gennaker viereinhalb Knoten Fahrt. Um noch ein bisschen mehr Geschwindigkeit rauszuholen, kamen wir auf die kreative Idee, unser Regen-Tarp als zusätzliches Segel zu verwenden. Dafür mussten die acht Leinen des Tarps als Schoten des Tarp-Segels von 4 Leuten gefahren werden. Die 0,5 Knoten mehr, die wir dann fahren konnten, waren sicherlich der zusätzlichen Segelfläche und nur zu einem zu vernachlässigen Anteil der einfallenden Bö zuzuschreiben.


Danach haben wir es uns auf dem Weg entlang Ærø gemütlich gemacht, auf dem Boot herrschte dann Ruhe. Also, es herrschte Ruhe, bis jemand “Schweinswal!” rief, da waren alle Blicke aufmerksam ins Wasser gerichtet. Und tatsächlich – ein Schweinswal tollte um das Boot herum. Gute 10 Minuten hat uns der Kleine dann begleitet.


Nachdem wir das untere Ende von Ærø umrundet haben, konnten wir uns durch Tonnenwege an Marstal vorbei nach Rudkøbing hangeln. Dort sind wir dann gegen 18:30 Uhr eingelaufen, wo ein weiteres unserer Schiffe bereits auf uns gewartete hat. Somit hatten wir einen aufregenden Segeltag und waren letztendlich über 14 Stunden auf dem Wasser.

Tag 3 – Dyvig – Aerösköbing

Heute morgen gab es quasi ein ständiges Ablegen. Die Mephisto-Crew entschied sich für ein Auslaufen um 4:00 Uhr (s. dazu auch den Gastbericht), der Erlkönig folgte um 5:00 Uhr, die Crew Faust II um 7:00 Uhr, bis letztlich das Kochstudio um 9:00 Uhr die Nachhut bildete. Hier folgt der Bericht aus Sicht des Kochstudios.

Das Auslaufen gestaltete sich gewohnt unproblematisch. Die Ausfahrt in den Als-Fjord führte uns dabei durch einen Mini-Tonnenweg, der die Dyvig-Bucht vom „großen Wasser“ trennt. Das ist schon ein seltsames Gefühl, durch eine Passage zu fahren, in der 2 Meter neben dem Schiff Schafe weiden.
Im Als-Ford wurden wir von etwa 3-4 Windstärken aus nördlicher Richtung erwartet. Um um das Nordkap von Als zu kommen, musste also gekreuzt werden, um dann in einen Raumschotskurs zu wechseln. Perfekte Voraussetzungen, unseren Gennerker auszuprobieren. Dieser tat, was er verspracht, sodass wir mit etwa 5,5 Knoten in Richtung Osten unterwegs waren. Und imposant ist so ein bauchiges Segel allemal.


Ausgeritten wurde bei dem Manöver auch – hier unser Seestern an Bord.

Leider schlief der Wind etwas ein, sodass wir uns dazu entschieden haben, den Motor anzuschmeißen und ein Stück unter Motorkraft zurückzulegen. Dank Autopilot konnte sich dabei die komplette Crew zurücklehnen und Geburtstagskuchen genießen – sehr schön.
Nach der Überquerung des kleinen Belts sind wir in das Gebiet eingefahren, das sich „Dänische Südsee“ nennt, auf der Südseite begrenzt durch die Insel Aerö. Auf dieser Insel liegt auch das heutige Ziel, nämlich Aerösköbing. Ein Ort, der vor allem für das Kochstudio eine besonder Bedeutung hat, da dieser Kartenausschnitt auch Teil des Crew-Logos ist.
Nachdem die Crews von Mephisto und Erlkönig Richtung Rudköbing abgesetzt haben, haben wir in Aerösköbing Faust II geroffen.
Der Ort bietet viele Möglichkeiten. Das erste, was wir gemacht haben ist, dass wir mit der kompletten Crew zur Aerö-Bucht gegangen sind und dort gebadet haben.

Die anschließenden Duschen waren eine Wohltat, denn im Gegensatz zu Dyvig, wo eine Duschphase 20 Sekunden dauerte, gibt es in diesem Hafen frei Wasser.

Besonders beeindruckend war die abendliche Kulisse, hier im Panorama zu erahnen.

Für morgen ist geplant, dass wir die restlichen Schiffe in Faborg treffen.

Für heute over and out.

Tag 4 – Aerösköbing – Faborg

Der heutige Tag begann mit einem Landgang. Das Fischerdorf hat eine Menge alter Häuser zu bieten und es war sehr idyllisch, durch die Gassen zu streifen. Sehr schön vor allem in sofern, dass wir im Rahmen des Segeltörns oftmals kaum über die Hafengrenzen hinauskommen.


Aktuell (12:57 Uhr) sind wir auf dem Wasser und tuckern unter Motor Richtung Faborg, da der Wind leider komplett eingeschlafen ist. So ist es mir immerhin möglich, das Logbuch schon auf der Fahrt zu pflegen.
Vor der Hafenausfahrt von Aerösköbing haben wir noch Schweinswale gesichtet. Auch von den anderen Crews wurden diverse Sichtungen berichtet. Das ist insofern erfreulich, als dass wir in vergangenen Jahren wirklich nur äußerst selten mal ein Tier zu Gesicht bekommen haben – die Population scheint sich erhöht zu haben.

Heute abend haben wir uns nun tatsächlich alle in Faborg wiedergetroffen – und zudem auch noch Florian, einen ehemaligen Schüler, der inzwischen sein eigenes Schiff hat. Hier liegen wir im alten Handelshafen im Päckchen an der Mole.

Für morgen gibt es bislang die Optionen Marstal und Bagenkop. Mal schauen, wo wir morgen abend sind – es wird an dieser Stelle zu lesen sein.

Für heute over and out.

Tag 5 – Faborg – Marstal

Wie geplant, ging es heute für alle Crews nach Marstal – allerdings auf deutlich unterschiedlichen Wegen.
Die abgebildete Route ist vom Kochstudio, das Team Erlkönig hat den gleichen Ansatz verfolgt, ist aber nicht so weit östlich bis zum Beginn des Svendborg-Sunds gesegelt, sondern zwischen den Inseln Avernakö und Drejö her. Mephisto und Faust II unterdessen sind auf der Südseite von Aerö langgesegelt. Entsprechend versetzt verlief der Einlauf in Marstal. Erlkönig bildete die Vorhut, gefolgt vom Kochstudio. Später kamen dann Faust II und Mephisto. Hier liegen wir am Steg 9 – für alle Rapper da draußen: Steg heißt auf Dänisch Bro 🙂


Insgesamt war der Segeltag heute wunderschön und es war von allem etwas dabei. Schön war schon mal, dass wir den größten Teil wirklich segeln konnten – nur ein kleines Stück Tonnenweg lag so ungünstig zum Wind, dass wir den Motor zur Hilfe nehmen mussten. Auf der nördlichen Route konnten wir sogar noch mal den Gennerker auspacken und ein paar Meilen damit gut machen – leider liefen wir damit nicht die nötige Höhe und konnten ihn deswegen nur recht kurz nutzen. Die Krängung des Schiffes war durch den Gennerker beachtlich.

Auch wurde schon wieder ein Schweinswal gesichtet – wenngleich das inzwischen keine echte Rarität mehr ist, ist es doch immer wieder schön.

Zudem scheint heute irgendwie Badetag zu sein. Erst hat der Skipper des Erlkönigs die Schiffe abgetaucht, um zu schauen, wieviel Wasser unter dem Kiel ist, da die Echolote etwas seltsame Werte geliefert haben.

Anschließend ist einTeil der Kochstudio-Crew in der Ostsee schwimmen gegangen – dabei sahen die aus dem Wasser schauenden Köpfe ein wenig nach Robben aus.


Morgen treten wir dann quasi auch schon wieder die erste Etappe des Rückwegs an – unser Ziel ist Gelting. Da ist es noch spannend, wie sich der Wind entwickelt und wie viel Welle wir bekommen. Wettertechnisch wird es ohnehin interessant. Nachdem wir bislang ja den kompletten Törn trocken geblieben sind, ist für morgen ordentlich Wasser von oben angesagt – heute abend regnet es sich dafür schon mal ein.

Davon berichte ich dann morgen.

Für heute over and out.

Tag 6 – Marstal – Gelting

Für heute war von allem viel angekündigt: Wind, Welle, Regen. Entsprechend haben wir uns heute morgen vorbereitet und alle sind in Vollzeug und Rettungswesten an den Start gegangen. Das Auslaufen ist gestaffelt erfolgt, da die Schiffe aufgrund ihrer Größe unterschiedlich schnell laufen.
Der Tonnenweg von Marstal war noch ganz ruhig, da im Schatten von Aerö gelegen. Bei südlichem Wind bekamen wir Wind und Welle, als wir aus diesem Schatten herausfuhren. Glücklicherweise bliebe die Wellenhöhe und -intensität im Bereich des Erwarteten, bzw. fiel zum Teil sogar etwas geringer aus. So wurden wir mächtig durchgeschaukelt und das Schiff stampfte durch die Wellen.
Viel ruhiger, als wir, sah das bei einem Traditionssegler aus, der uns entgegenkam.


Glücklicherweise stimmte die reale Windrichting nicht mit der Prognose überein, denn statt eines reinen Westwind, fanden wir doch deutlich südliche Komponenten, wodurch wir quasi einen Anlieger-Kurs hatten, ohne viel kreuzen zu müssen.
Etwas enttäuscht waren wir vom Leuchtturm von Kalkgrund. Entgegen der Hoffnung, man hätte schnell eine Zielmarke, haben wir diesen erst gefunden, nachdem wir einen Großteil der Strecke zurückgelegt haben.

Was aber wieder mal ausblieb, war der Regen, obwohl rund um uns herum nicht zu wenig Regen herunterkam. Das ist schon ein ganz großes Glück auf diesem Törn.
Am Ende des Tages sind alle gut in Gelting angekommen – ein Ort mit snobbigen Hafenliegern. Und man merkt, dass wir wieder in Deutschland sind. Alleine auf dem Weg zum Klo habe ich so viele Verbotsschilder gesehen, wie in der kompletten restlichen Woche in Dänemark nicht.


Dafür wurden wir mal wieder mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.


Morgen wird dann der Sprung nach Flensburg gemacht, wo wir die Schiffe bis um 16 Uhr abgeben müssen.

Für heute over and out.

Tag 7 – Gelting – Flensburg

Crewphoto Segeltörn 2023

Der letzte Tag hat uns dann nochmal gefordert, was die Geschwindigkeit angeht. Die Entfernung nach Flensburg betrug in der Direktverbindung etwa 22 Seemeilen, dafür hatten wir aber nur gut 4 Stunden Zeit und wir mussten zum Teil gegenan kreuzen.
Kurzum: Nach dem obligatorischen Crewphoto sind wir um 9:15 Uhr ausgelaufen.

Nach langer Abwägung haben wir uns dazu entschieden, den Gennerker zu setzen, was genau die richtige Entscheidung war und uns mit knapp 6 Knoten unserem Ziel näher brachte. Leider mussten wir nach etwa einer halben Stunde den Kurs derart ändern, dass der Gennerker nicht weitergenutzt werden konnte. Als es dann zu langsam wurde, wurde der Motor zur Hilfe genommen. Nach einem Mix aus Segeln und Motoren sind wir um etwa 14:30 Uhr in Flensburg angekommen. Die Bootsübergaben haben unproblematisch geklappt, sodass wir nun im Bus Richtung Hannover sitzen. Voraussichtliche Ankunftzeit 22:00 Uhr.
Damit verabschieden wir uns für dieses Jahr von der Ostsee – wir kommen wieder.

Für dieses Jahr over an out.

Ankündigungen

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Alle Informationen zum Anmeldeverfahren sowie der Download der Anmelde-Unterlagen (ab dem 23.04.2024) befinden sich hier. Anmeldungen sind vom 13. 05. bis zum 17. 05. 2024 nach telefonischer Terminabsprache (ab dem 23. 04. 2024, Tel. 0511/168-39791) möglich. Anmeldungen werden unabhängig von der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.
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