Unter dem Motto „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ (Rückert) fand am 4. und 6.11. ein fächerübergreifendes Musikprojekt zum Thema ROMANTIK in der Goetheschule statt.
Im Rahmen des Gesprächsformates „Musikalisches Quartett“ kamen in diesem Jahr die Schülerinnen Leonie Hurek (Jg.12), Paula Macheil und Gabriel Frisch (Jg.13) mit der Psychologin Dr. Marit Haarstrich über die Frage ins Gespräch, inwiefern sich an ausgewählten Werken des Komponisten Robert Schumanns Spuren von dessen psychischer Erkrankung finden lassen. Feinfühlig von Raphael Legrand durch das Gespräch geführt, brillierten die Schüler*innen mit sowohl inhaltlich exzellenten als auch eloquent vorgetragenen Analysen und boten der Expertin sinnvolle Vorlagen für einen gewinnbringenden Gedankenaustausch. In Kürze wird das Gespräch zum Nachhören unter der Rubrik „Musikzweig“ auf der Homepage zu finden sein.
Charmant und mit beachtenswerter Souveränität hatten zuvor Laura Ilicic und Hannah Gille (Jg.12) mit ihrem anregenden Impulsvortrag das Publikum auf die dem Abend zugrundeliegende Fragestellung der Verbindung von Werk und Komponistenbiografie eingestimmt. Musikalische Livedarbietungen (Maik Mehl,Tzu-Ning Huang & Raphael Legrand, Klavier und Marlene Mesa, Sopran) sowie ein zwischenzeitlicher Generalprobenbesuch beim Collegium Musicum in der Aula waren mehr als nur Auflockerungen, sie weckten als gleichwertige künstlerische Programmpunkte Vorfreude auf das Konzert am Montag. Ergänzt wurde das reichhaltige Informationsangebot des Abends durch Plakate zu Schumanns Krankheitsbild, welche von Schüler*innen unter der Leitung von Frau Riemenschneider erstellt und den Besucher*innen präsentiert wurden.
Ein breites Klangspektrum romantischer Orchester- und Kammermusik wurde dann am Montag den Konzertbesucher*innen in der voll besetzten Aula geboten. Das Collegium Musicum (Leitung: Martin Hurek) eröffnete mit der „Tragischen Ouvertüre“ von Johannes Brahms den emotionalen, abwechslungsreichen und qualitativ hochwertigen Konzertabend fulminant.
Eingerahmt durch die zweimalige Aufführung des Orchesterliedes „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ von Gustav Mahler (Marlene Mesa, Sopran) erklangen anschließend Werke von Robert Schumann: Thema & 3. Variation aus den „Geistervariationen“ (Tzu-Ning Huang, Jg. 7, Klavier), „Die alten bösen Lieder“ aus der „Dichterliebe“ (Marlene Mesa, Sopran & Raphael Legrand, Klavier), die Sätze 2 – 4 der Sinfonie Nr. 4, Nr. 8 aus „Kreisleriana“ (Maik Mehl, Jg. 10, Klavier) sowie zwei Sätze aus der Fantasie für Klarinette und Klavier op. 73 (Ella Ziegltrum, Jg. 11, Klarinette und Yi Lin Jiang, Klavier). Jedem aufgeführten Lied waren sehr ausdrucksstark vorgetragene Rezitationen des vertonten Liedtextes vorangestellt (Ylva Kunert, Samyar Fatrous & Yavuz Yilmaz, Jg. 12).
Im Anschluss an den Vortrag des 2. Satzes aus der „Pathétique“ von Ludwig v. Beeethoven (erneut Tzu-Ning Huang) konnte das Collegium Musicum mit „Nimrod“ von Edward Elgar noch einmal seine klangliche Qualität unter Beweis stellen und einen bewegenden Konzertabend abrunden, für den sich das Publikum mit lang anhaltendem Beifall bedankte.
(Fotos: Liam Gisi & Martin Hurek / Text: Martin Hurek)