Hell und Dunkel! Gut und Böse! Jekyll and Hyde!

Allgemein
15. März 2023

Fotos: Michael Gellrich, Liam Gisi


Endlich war es wieder soweit: Die neue Musicalproduktion der Fachgruppen Musik und Darstellendes Spiel feierte – und wie! – am 13. März 2023 in der ausverkauften Aula der Goetheschule Premiere. Mit großer Spannung und spürbarer Vorfreude erwartete das Publikum die Erstaufführung des Musicals zur legendären Novelle Robert Louis Stevenssons „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll and Mr. Hyde“, die krankheitsbedingt verschoben werden musste. Einst kreierte Komponist Frank Wildhorn aus der Novelle ein Musical, das nicht nur die Theaterhäuser weltweit füllt, sondern auch die neue Aula der Goetheschule. Mit überragenden Darstellern, einem imposanten Orchester und einer überwältigenden Inszenierung wurde das Publikum schlichtweg überwältigt: tosender, minutenlanger Beifall und Standing Ovations nach der Schlussszene sprachen für sich.

Der Stoff der Musicalproduktion hat es in sich: Dr. Henry Jekyll (Marcel Durka) hat es sich zum Lebensziel gemacht, das Gute vom Bösen im Menschen zu trennen. Nach der Erfindung eines Mittels mit dieser Wirkung spricht er im Vorstand eines Krankenhauses vor, um seinen Versuch am Menschen zu testen. Doch Dr. Jekyll wird von der Gesellschaft verspottet und die Experimente werden ihm untersagt. Lediglich sein Freund und Anwalt John Utterson (Shayan Nguyen Ba) und Jekylls Verlobte Lisa Carew (Paula Macheil) halten zu ihm. Auch die Prostituierte Lucy Harris (Miriam Baranowska) sieht in Dr. Jekyll einen noch nie dagewesenen Freund. Frustriert über die Absage des Krankenhausvorstands entschließt sich Dr. Jekyll zu einem Selbstversuch: Er testet das Mittel an sich selbst und verwandelt sich in die Gestalt Edward Hyde. Hyde ist das genaue Gegenteil von Dr. Jekyll. Er ist rücksichtslos, brutal und impulsiv. Das gefährliche Spiel nimmt seinen Lauf und Dr. Jekyll verliert nach und nach die Kontrolle über Hyde, der das Töten beginnt. Lisa versucht Dr. Jekyll zur Vernunft zu bringen und ihn von seinem Plan abzubringen, doch der Wissenschaftler Dr. Jekyll lässt sich nicht von seiner Idee abbringen. Während der Hochzeit von Lisa und Dr. Jekyll ergreift Hyde die Oberhand und greift Lisa an. Mit letzter Kraft erkennt Dr. Jekyll, dass es nur einen Ausweg gibt – John muss ihn von Hyde erlösen…

Als Meister der Verwandlung brilliert Marcel Durka sowohl gesanglich als auch schauspielerisch in der Rolle des Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Er verkörpert die Zerrissenheit seiner Figur derart authentisch, dass die Zuschauer*innen regelrecht mitleiden müssen. Verstärkt wird dieses Gefühl durch Paula Macheil, welche die Rolle der Lisa Carew mit einer rührenden Sanftheit ausfüllt. Das Publikum fühlt spürbar mit: Möge ihre Hoffnung in die Liebe zu Dr. Jekyll in Erfüllung gehen! Neben den gefühlvollen Tönen des Musicals sorgt Miriam Baranowska für Abwechslung: Beeindruckend professionell tanzt und singt sie in der Rolle der Lucy Harris, unter anderem im Stil des Bourlesque der 1920er Jahre. Gänsehautmomente!

Hervorragend besetzt ist die Rolle von John Utterson durch Shayan Nguyen Ba. Ihm gelingt es, die Rolle des besorgten Freundes eindrucksvoll zu verkörpern. Cedric Gellert stellt berührend die Rolle des besorgten Vaters, Sir Danvers Carew, dar. Auch Marlon Heuer, Laurenz Hambrock, Maria Popgrebnyak, Casper Bosse, Jayden Rufenach, Lucia Luislampe und Dennis Abresch gehen in ihren Rollen der Londoner Gesellschaft voll auf und sorgen für humorvolle Momente in dem sonst so dramatischen Stück.

Neben den Darstellern fügt sich der Chor atmosphärisch in die Inszenierung ein und beeindruckt sowohl sängerisch als auch schauspielerisch mit seiner enormen Präsenz. Die leidenschaftlichen Tänzer*innen (Leitung: Katrin Buschmann) begleiten sowohl mit choreographierten Tänzen als auch mit Elementen aus dem „Contemporary Dance“ stimmungsvoll die Inszenierung.

Das professionelle Zusammenspiel aller Akteure spiegelt sich im Orchester mit Leonie Hurek als Konzertmeisterin wider. Raffiniert und souverän zugleich baut das Orchester unter der Leitung von Raphael Legrand und Martin Hurek ein sicheres Fundament für das Zusammenspiel.

In dieser Inszenierung passt alles zusammen: Schauspieler*innen, Sänger*innen, Chor und Tänzer*innen agieren präzise und präsent. Nicht zuletzt das funktionale Bühnenbild mit einer LED-Leinwand, faszinierenden Hintergrundanimation und stimmungsvoller Lichttechnik zeigt, dass hier die Handschrift eines herausragenden und erfahrenen Teams zu erkennen ist: Ilka Springmann und ihrem Team gelingt es erneut, eine derart professionelle Inszenierung zu gestalten, dass wohl jeder Premierengast sich staunend die Augen reibt, ob es sich bei dieser Produktion wirklich um ein Schulprojekt handelt oder nicht doch um ein professionelles Musicalensemble.

Text: Constanze Liese


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„Tag der offenen Tür“ am Samstag, 22.02.2025, 10-13 Uhr:
Wir stellen am Samstag, dem 22.02.2025, von 10 Uhr bis 13 Uhr im Gebäude der Goetheschule im Franziusweg 43 unsere Schule vor und stehen für Gespräche und Beratung zur Verfügung. Die Auftaktveranstaltung beginnt um 10.15 Uhr in der Aula (1. Obergeschoss). Das Gebäude ist barrierefrei. Parkplätze stehen entlang der Haltenhoffstraße zur Verfügung, die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (z.B. mit den Bahnlinien 4 und 5, Haltestelle Appelstraße) oder mit dem Fahrrad wird empfohlen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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