Goethe-ONE is BACK!

Konzerte
12. Juli 2022

Goethe-ONE ist zurück! Und wie!

Allen Widrigkeiten zum Trotz hat er es geschafft: Raphael Legrand hat eine weitere fulminante Produktion des Kleinkunstabends auf die Bühne gebracht und damit ein Format fortgesetzt, das jetzt schon das Zeug zum Klassiker der kulturellen Szene unserer Schule hat: „Kunst, Klassik, Kabarett, Pop, Poesie, Performance“ standen für die zwei Aufführungen am 10. und 11. Juli. auf dem Menü, und das Publikum wurde vom Organisator und Mastermind Raphael Legrand und seiner Regie-Assistenz Emilia Schüngel mit lauter Delikatessen beliefert.

Elisa Mohn: Charmante Moderation

Den bunten Reigen der Künstler eröffnete am Montagabend Finja Hähndel mit einer exzellenten Interpretation des 1. Satzes des Flötenkonzerts in G-Dur von W. A. Mozart, perfekt begleitet von Christiane Frucht am Flügel. Der langanhaltende Applaus verdeutlichte, dass das Publikum Finjas außerordentliches Talent an der Querflöte zu schätzen wusste und in Zukunft – z.B. bei einer baldigen Neuauflage von Goethe-ONE? – nur zu gerne wieder genießen würde.

Finja Hähndel: Lost in Music!

Auf dem Fuße folgte Nachwuchslyriker Han Redecke, der mit dem ersten seiner zwei Auftritte stille und nachdenkliche Töne anschlug. Seinem ersten, deutschsprachigen Gedicht, das Hans feinfühligen Umgang mit der Muttersprache bewies, ließ er später ein englischsprachiges folgen, das zwar für manchen Zuhörer eine sprachliche Herausforderung dargestellt haben könnte, das aber schon alleine durch seinen poetischen Klang alle verzauberte.

Han Redecke: Der Zauber der Lyrik

Als geschickt gesetzten Kontrapunkt zu dieser Besinnlichkeit interviewte Elisa Mohn, die auch dieses Mal wieder charmant und unterhaltsam durch den Abend führte, Mitglieder der Goetheband zur Entstehung des Songs, der anschließend als Videoaufzeichnung präsentiert wurde.

Mitglieder der Goetheband im Interview

Die Lyrics für den von der gesamten Band selbst komponierten Song lieferte übrigens Han Redecke, ein echter Tausendsassa der Verskunst.

Die Goetheband mit ihrem eigenen Song

Für Ohren und Augen gleichermaßen schmeichelnd war die sich anschließende Tanzeinlage zum Song „Pretty“ von Col3trane feat. Mahalia, bei der die von Lotta-Lilou, Soraya und Berenike selbst erarbeitete Choreographie zu überzeugen wusste. Die Körperbeherrschung der Akteurinnen wie auch die Ästhetik der fließenden Bewegungen ließen die Augen der Zuschauer ehrfürchtig den drei Tänzerinnen durch den Raum folgen.

Ästhetik und Körperbeherrschung

Zurück auf der musikalischen Seite dieses ebenso abwechslungsreichen wie hochklassigen Abends zog David Amadeusz Patyra am Alt-Saxophon mit Felix Grimpe am Flügel das Publikum in seinen Bann.

David Amadeusz Patyra: Alt-Sax mit viel Gefühl

Die beiden spielten eine von Felix Grimpe selbst arrangierte Variation auf das Volkslied „Der Mond ist aufgegangen“, die viel zu groovy und jazzig war, um irgendjemanden der gebannt zuhörenden in den Schlaf schicken zu können. Hut ab: So cool hatte noch keiner dieses vermeintliche Wiegenlied gehört!

Felix Grimpe: Arrangeur und Begleiter

Vor der Pause schloss Raphael Legrand den ersten Teil als Liedermacher am Piano mit seinem selbst komponierten und getexteten Song „Blender“, in dem er sich humorvoll und pointiert mit der Erscheinung nicht so angenehmer Zeitgenossen auseinandersetzt. Ganz nebenbei plauderte er singend auch ein bisschen aus dem Nähkästchen seines Daseins als glücklicher Vater. Angesichts dieses ebenso berührenden wie amüsierenden Beitrags fragte sich so mancher Zuhörer, warum man so bedauerlich selten Werke aus der Feder des Liedermachers Legrand an der Goetheschule genießen darf (Zu-ga-be, Zu-ga-be!).

Raphael Legrand: Kein „Blender“!

Zum ebenso gelungenen Rahmenprogramm des Abends trug die Mitmachaktion des Kunst-LKs von Katrin Buschmann bei: Die Gäste durften selbst aktiv werden und auf zwei Leinwänden Zeichen für den Frieden hinterlassen. Zusammen mit den Snacks und Getränken war somit auch vor dem Programm und in der Pause für einen genussvollen und anregenden Aufenthalt gesorgt.

Nach der Pause setzte Felix Grimpe mit dem Orchester des Jahrgangs 11 den bunten musikalischen Reigen fort. Mit dem Stück „Flying Carpet“ (arr. Felix Grimpe) und einem sehr überraschend anders arrangierten Stück von Mozart konnten die Mitglieder des Kurses „1mu66“ ihre Fähigkeiten nachdrücklich beweisen.

Harmonisch vereint

Grimpe selbst leitete nicht nur das Ensemble, sondern überraschte das Publikum auf der Melodika, die noch einmal eine ganz eigene klangliche Note ins Spiel brachte.

Die Melodika setzt Akzente

Eine kleine Schrecksekunde erschütterte den Raum, als plötzlich zottelharige, sonnenbebrillte und grimmig dreinschauende Wesen die Bühne stürmten.

Nanu, was für ein Irrer ist denn das?

Im Gepäck hatten sie Streichinstrumente der größeren Sorte – geeignet fürs Grobe! Ziemlich zünftig wurde nun abgerockt: Das köstlich verkleidete Lehrer-Ensemble (Martin Hurek, Fiona Woll, Christiane Eichler) mit Gast-Star Elisa Mohn begab sich mit „No Education“ von den Apocalyptica auf eine irre und mitreißende Parforcejagd.

Heavy Wood im G.Ö.T.

Fast hätte man Angst gehabt, dass die wild arbeitenden Musiker mit ihren Bögen ihre Instrumente durchsägen. Frenetischer Applaus war die konsequente Reaktion auf diese außergewöhnliche und außerordentlich sehens- und hörenswerte Performance.

Die Streicher unter der Leitung von Fiona Woll

Der Puls ging runter, aber das Herz ging auf beim folgenden Auftritt der Streicher-AG unter der Leitung von Fiona Woll (Sonntag: Bläser-AG unter Daniel Meyer). Die jungen Musikerinnen und Musiker erlaubten dem Publikum ein bisschen Tagträumerei zu harmonischen Klängen ihres Orchesters, bevor die Klasse 10a in der verdunkelten Aula das beliebte Werwolf-Spiel in einer atmosphärischen Geschichte zum Leben erweckte. Hier kamen die bekannten Figuren, wie z.B. Dieb, Jäger, Amor (der eine Dating-Plattform in Hinterzwergen betreibt!) und natürlich die Werwölfe zu Wort und durften ihre eigene Sicht der Dinge darlegen. Eine kreative Ausgestaltung, die die Anwesenden nicht zuletzt deshalb in ihren Bann zog, weil die Figuren über den gesamten Raum verteilt waren und immer nur dann ein Lichtpunkt in der großen, dunklen Aula waren, wenn sie gerade ihre Geschichte erzählten.

Unter Werwölfen

So hatten die zuverlässigen Kräfte der Technik-AG (Eric John, Matthias Ahrens, Laurin Marek und Hendrik Schweingel) unter der Leitung von Matthias Paesler „kleine Pause“, während die Werwölfe im Dorf … Verzeihung: in der Aula umherstreiften. Es war die Ruhe vor dem Sturm, denn bei der folgenden Performance der 10a zu Mussorgskys „Bildern einer Ausstellung“ („Catacombae“) war die Arbeit der Lichttechnik so tragend, als stünde sie selbst mit auf der Bühne. Im Zusammenspiel der Akteure mit geschickt komponierten Lichteffekten ergab sich eine Reihe traumgleicher Bilder, die die Zuschauer aus der Aula in die dunkle und geheimnisvolle Welt der Katakomben entführten. Nur zögerlich wollten die Gäste sich danach durch die Abmoderation Elisas wieder in die reale Welt zurückholen lassen.

Besondere Lichtstimmung in den Katakomben

Angesichts dieses rundum begeisternden Abends blieb nur die eine Frage offen: Wann gibt es den nächsten Goethe-ONE-Abend? Herr Legrand? Bitte umgehend melden wegen „Save the date“ 🙂

Am Schluss wird Raphael Legrand auf die Bühne gebeten
Zufriedenheit mit der großen Leistung
Langer und verdienter Schlussablaus für alle Akteure

Text und Bilder: Kai Kämmerer

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