Am Mittwoch, den 1. Oktober 2025, fand in der vollbesetzten Herrenhäuser Kirche erneut ein beeindruckendes Serenadenkonzert mit dem Collegium Musicum (Leitung: Martin Hurek) und dem neu gegründeten Projektchor (Leitung: Raphael Legrand) statt.

Das Konzert begann mit der gefühlvollen Präsentation der Ouvertüre von „Romeo und Julia“ von Peter I. Tschaikowsky. Das Collegium Musicum verstand es meisterhaft, die dramatischen Spannungen und die zarten Momente der Musik herauszuarbeiten. Besonders hervorzuheben war die dynamische Vielfalt, die das Orchester in den verschiedenen Passagen zum Ausdruck brachte und die Zuhörenden auf die Reise durch die Höhen und Tiefen der Liebesgeschichte mitnahm.

Im Anschluss folgte der 1. Satz – Allegro des Konzerts für Violine und Orchester Nr. 3 G-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Ausdrucksstark zog die Solistin Leonie Hurek (Abitur 2025) das Publikum in ihren Bann. Die harmonische Verbindung zwischen der Violine und dem Orchester war perfekt abgestimmt und verlieh dem „Gute-Laune-Stück“ eine lebendige Frische.

Auf die beschwingten Klänge Mozarts folgte die Darbietung von „Kol Nidrei“ op. 47 von Max Bruch, gespielt von Sophia Huang auf dem Violoncello (Klasse 10b), die von Tzu-Ning Huang (Klasse 9a) begleitet wurde. Dieses Stück, das sich auf das in der jüdischen Tradition verwurzelte Gebet Kol Nidre bezieht, zeichnet sich durch seine ergreifende Melodik und melancholische Stimmung aus. Die beiden Solistinnen interpretierten das Werk ausdrucksstark und harmonisch, wobei sie perfekt aufeinander abgestimmt waren. Die emotionale Tiefe, die sie in die Darbietung einbrachten, erzeugte bei vielen Zuhörenden Gänsehaut und ließ die Zeit für einen Moment stillstehen.

Im Verlauf des Abends trat auch der neu gegründete Projektchor auf, der mit Henry Purcells Stück „Remember not, Lord, our offences“ einen weiteren Höhepunkt setzte. Dieses Werk, das sich durch seine tiefgründige Thematik und melancholische Melodien auszeichnet, wurde vom Chor mit einem fantastischen Klang präsentiert. Trotz der kurzen Probezeit war die Harmonie und der Zusammenklang der Stimmen bemerkenswert. Die emotionale Tiefe des Stücks wurde durch die klare Artikulation und die feinsinnige Interpretation der Sängerinnen und Sänger eindrucksvoll zur Geltung gebracht. Im Anschluss folgte die Darbietung von Paul Hindemiths „Six Chansons Nr. 2 – Un Cygne“. Der Projektchor meisterte die anspruchsvollen harmonischen Strukturen mit Bravour und zeigte eine beeindruckende Ausdruckskraft.

Das sich anschließende „Madrigal op. 35“ von Gabriel Fauré, das der Projektchor gemeinsam mit dem Collegium Musicum präsentierte, ist bekannt für ihre exquisite Melodik und die kunstvolle Verflechtung von Stimmen und Instrumenten. Das Zusammenspiel zwischen Chor und Orchester war harmonisch und klangvoll, wodurch die zarten und zugleich kraftvollen Passagen des Werkes perfekt zur Geltung kamen. Die emotionale Tiefe und die musikalische Feinheit beeindruckten das Publikum nachhaltig.

Das Collegium Musicum setzte den Serenadenabend mit dem Konzert für Klarinette und Orchester in B-Dur von Johann Stamitz fort. In diesem Stück brillierte die Solistin Ella Ziegltrum (Jahrgang 13), die mit beeindruckender Leichtigkeit und Ausdruckskraft die Zuhörenden fesselte.

Den feierlichen Abschluss des Konzerts bildete der 4. Satz – Allegro – Finale der Sinfonie Nr. 5 c-Moll von Ludwig van Beethoven, gespielt vom Collegium Musicum und dem Schulorchester. Dieses kraftvolle und dynamische Werk, das für seine eindringlichen Themen und mitreißenden Rhythmen bekannt ist, wurde mit großer Energie und Präzision dargeboten. Die Kombination aus dem Collegium Musicum und dem Schulorchester erzeugte einen klangvollen und feierlichen Abschluss, der das Publikum mit einem Gefühl der Begeisterung und Erfüllung entließ.
Das Serenadenkonzert war ein durchweg gelungenes Event, das durch die hervorragenden Darbietungen der Solisten, des Orchesters und des Projektchors bestach. Die Auswahl der Stücke bot eine gelungene Mischung aus Leidenschaft, technischer Finesse und emotionaler Tiefe. Ein unvergesslicher Abend, der die Herzen der Zuhörer berührte. Wir freuen uns auf das nächste Konzert!
(Text: Constanze Liese / Bilder: Daniel Meyer, Martin Hurek)



