Lateinfahrt in Jahrgang 10 – 2020

Latein
20. März 2020

… oder eine Spurensuche der römischen Versuche Germanien zu erobern

Ideale Bedingungen für eine Besichtigungsfahrt: An allen Orten und auch in der Jugendherberge waren wir sozusagen allein. Spannende Führungen durch die Museen und den Archäologischen Park Xanten konnten wirklich begeistern.
Die Lateinfahrt führte von Hannover zunächst zum östlichsten Römerlager an der Lippe, Anreppen. Von dort konnte eine römische Legion geschützt vor Germanenangriffen die weiteren militärischen Operationen zur Elbe im Osten und zur Weser im Norden unternehmen. Es wurden riesige Lagerhäuser (horrea) gefunden, die Verpflegung und Material für weit mehr als eine Legion aufbewahrten. Zudem konnte der sehr große Wohnbau des Legionskommandanten (Praetorium) und schon designierten Kaisers Tiberius entdeckt werden.

Weiter führte uns die Fahrt direkt nach Xanten, den sicheren Stützpunkt der Römer links des Rheins. Neben Mainz (Mogontiacum) bildete auch das Lager Xanten (Castra Vetera) einen Ausgangspunkt der römischen Eroberungsversuche Germaniens. Von Xanten aus wurden planmäßig die Lager an der Lippe (lupia) angelegt: Holsterhausen, Oberaden, Haltern, Anreppen). Xanten entwickelte sich aus einem Lager zu einer blühenden Provinzstadt, die unter Kaiser Trajan in den Rang einer Colonia (nach urbs der höchste Rang) erhoben wurde. Ca. 10000 Bewohner hatte Xanten, das sich nun Colonia Ulpia Traiana nannte. Nächster Halt war das Römerlager Haltern. Dieses recht gut erforschte Lager bietet einen nahezu vollständigen Einblick in das römische Soldaten- und Lagerleben. Ein römischer Geschichtsschreiber überliefert den erbitterten Kampf gegen die Germanen, hier nach der Varusschlacht, als die Germanen alle Lippelager angriffen.
„Anerkennung verdient auch die Tapferkeit des Lagerpräfekten L. Caedicius und derer, die mit ihm zusammen in Aliso (Aliso ist wahrscheinlich Haltern) eingeschlossen und durch riesige Massen von Germanen belagert wurden. Unter Überwindung aller Schwierigkeiten warteten sie den geeigneten Moment ab, dann bahnten sie sich mit dem Schwerte die Rückkehr zu den ihrigen.“(Es ist wohl Xanten gemeint) C. Velleius Paterculus, römischer Offizier und Geschichtsschreiber, Anfang 1. Jh. n. Chr. (Velleius Paterculus, Römische Geschichte, II,120,4).

Zuletzt zeigte uns der Ort Kalkriese, warum das Vorhaben Roms Germanien zur Provinz zu machen scheiterte. In der sogenannten Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr. verlor Rom drei Legionen, ein Verlust, der nur schwer zu verkraften war. Rhein und Limes bildeten nun die Grenze zwischen dem römischen Imperium und Germanien. Es entstanden linksrheinisch die Provinzen Germania Inferior, Germania Superior und im Süden Raetia (Baden-Württemberg und Schweiz) und Noricum (Bayern und Österreich). (Text: Rüdiger Ant)

Maske eines römischen Soldaten aus Kalkriese; (Wikipedia) CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5317195

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