Berlin – direkt(er) geht´s nicht
Der regelmäßig stattfindende „Checkpoints“-Workshop bildet inzwischen seit fünf Jahren einen beliebten Bestandteil der Begabtenförderung an der Goetheschule. – So fanden sich auch in unserem Jubiläumsjahr zwischen dem 29. und 31. Mai 2015 18 Goetheschülerinnen und Goetheschüler des 7. bis 9. Jahrgangs gemeinsam mit ihren BB-Lehrkräften zu einem arbeitsreichen und für alle Beteiligten sehr interessanten Seminarwochenende in Berlin ein.
Präsident: »Das Wort hat die Abgeordnete Jeschke aus Hannover«
Jeschke: Herr Präsident, Hohes Haus, wir alle wissen hinlänglich, wie es um die Sache bestellt ist. Es ist daher höchst überflüssig noch einmal auf Details der bekannten Vorgänge einzugehen. Doch möchte ich hier und heute ausdrücklich festhalten: Nicht wir sind es, die den Menschen draußen im Lande Sand in die Augen streuen wollen – das sind doch Sie, meine Damen und Herren, von der Koalition.
(erregte Zwischenrufe mehrerer Abgeordneter von der Regierungskoalition)
Jeschke: Ja, ja! Brüllen sie sich ruhig Ihren Ärger von der Seele, Herr Heidberg. Ich versteh´ Sie ja! Da hetzt man von Talkshow zu Pressetermin, um den Menschen eine von Grund auf falsche Politik zu verkaufen, und dann wollen die das gar nicht! Frustrierend muss das sein.
(lang anhaltender Beifall von den Parteien der Opposition)
Präsident Schneekönig: Frau Abgeordnete Jeschke, gestatten sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Heidberg?
Jeschke: Bitte schön – fragen sie!
Heidberg: Frau Kollegin Jeschke, würden Sie freundlicherweise zur Kenntnis nehmen, dass ich persönlich mich keineswegs gefrustet fühle. Sind nicht vielmehr Sie diejenige, die hier als politisches Sandmännchen gegenüber den Wählern draußen im Lande auftritt?
(Beifall bei den Abgeordneten der Koalition – Kichern auf der Länderbank)
Präsident Schneekönig: Ich erteile den Vertretern des Bundesrates eine strenge Rüge wegen albernen Kicherns.
Es ist nicht verbürgt, dass die Bundestagssitzung vom 27.05.2015 tatsächlich so abgelaufen ist. Gesichert ist hingegen, dass die Teilnehmer am Workshop „Checkpoints“ in Berlin riesigen Spaß in „ihrem“ Bundestag hatten, einem verkleinerten Nachbau des Sitzungssaales im Deutschen Dom am Gendarmenplatz.
Auf dem Programm stand aber nicht nur das zeitgeschichtliche Thema der Entwicklung der deutschen Demokratie. Im Spektrum/Deutsches Technikmuseum standen die Goetheschüler etwas verwundert vor Konrad Zuses „Z1“ -Rechenmaschine, die als erster – freilich mechanisch arbeitender – Computer gelten kann. In der Schifffahrtsabteilung bestaunten sie einen Ziegelkahn, mit dem früher der enorme Bedarf an Dach- und Bauziegeln in der wachsenden Stadt befriedigt wurde. Eine Dampfmaschine der Fa. Borsig und die umfangreichen Exponate im Lokschuppen-2 des ehemaligen Anhalterbahnhofs förderten Einsichten in die Bedeutung der Metropole als Drehscheibe des Nordeuropäischen Verkehrs.
Im Museum für Naturkunde schließlich endete das informations- und wissensgesättigte Programm des diesjährigen Workshops mit einem Einblick in die „Checkpoints“ der Evolution und der Erdgeschichte.
Der Stoßseufzer einer Teilnehmerin „Warum müssen wir denn schon wieder nach Hannover?“ mag zeigen, dass der Berlin-Workshop im Programm der „Besonderen Begabungen“ einen festen Platz hat, nicht zuletzt auch wegen der hervorragenden Unterbringung in der Europäischen Akademie in Grunewald.